Weiterhin Probleme bei Boeing 737 Max 8

Bereits im März 2019 Probleme festgestellt

Wie wir bereits im März berichtet haben, gab es zwei Abstürze mit dem Boeing Flugzeugmodell. Für ein relativ neues Flugzeugmodell sind zwei Abstürze innerhalb eines Jahres ungewöhnlich. Bereits kurz nachdem zweiten Flugzeugabsturz der Boeing 737 Max 8 wurden Vermutungen geäußert, dass die Ursache bei beiden Flugzeug die selbe sei. Diese Vermutungen hat Boeing abgestritten und auf die bevorstehende Auswertung der Flugschreiber verwiesen.

Flugschreiber ausgewertet

Nach Flugzeugabstürzen müssen alle Teile akribisch analysiert und aufgenommen werden, die vom Flugzeug stammen. Die einzelnen Flugzeugteile werden wie ein Puzzle kategorisiert und zusammgesetzt. Ein Expertenteam kann so den Grund eines Flugzeugabsturzes auswerten. Zusätzlich liefern so genannte Flugschreiber oder auch „Blackbox“ genannte Systeme möglichweise weitere Informationen. In der Blackbox werden alle Flugdaten wie Geschwindigkeit, Höhe, Position sowie die Gespräche im Cockpit und Crew aufgezeichnet. Diese Informationen können bei der Auswertung wichtige Informationen liefern. Bei Flugunfällen an Land kann die Box meist sehr schnell gefunden werden. Bei Wasserlandungen hingegen gestaltet sich die Suche meist sehr schwierig.

Die Gesamtauswertung dauert oft Monate bis Jahre, eine erste Richtung ist jedoch im Normalfall recht schnell auszuwerten.

Boeings MCAS-Software

Mit der neuen MCAS-Software hat Boeing für den 737 Max 8 ein neues Sicherheitssystem verbaut. Dieses Sicherheitssystem scheint jetzt wohl für die beiden Flugzeugabstürze der Boeing 737 Max 8 verantwortlich zu sein. Die Software ist eigentlich dafür zuständig, die Flugzeugnase nach oben oder unten zu richten. Somit soll die Gefahr für einen Strömungsabriss reduziert werden. Aus Sicherheitsbedenken wurde der Flugbetrieb für den Boeing Flugzeugtyp weltweit komplett eingestellt – kein Boeing Flugzeug des Typs 737 Max 8 darf aktuell starten!

Dazu hat auch die Tagesschau berichtet:

Boeing arbeitet an Lösung

Bisher hat Boeing einen Fehler in der Software verneint. Bei ersten Auswertungen kam jedoch heraus, dass bei beiden Flugzeugabstürzen von den Sensoren falsche Messwerte übertragen worden sind. Somit hat das MCAS-System eine unnötige Korrektur der Flugzeugposition durchgeführt. Die Piloten haben entsprechend versucht dagegen zu lenken. Das MCAS-System hat jedoch immer wieder versucht die Position wegen falscher Messwerte zu korrigieren.

Piloten nicht geschult?

Die Piloten wurden mit dem neuen System geschult. Ein abschalten des MCAS-Systems ist möglich, jedoch hätten die Piloten dafür andere Schritte einleiten müssen. In der hektischen Situation wurde die Abschaltung wohl  nicht durchgeführt, sodass die Piloten keine Chance für eine Korrektur hatten. Boeing hatte hier bereits eingestanden, dass die Piloten zukünftig intensiver und langfristiger geschult werden müssen.

Eingeständnis von Boeing

Mittlerweile hat Boeing möglich Fehler in der Software eingeräumt. Es wird bereits an der Behebung der Fehler gearbeitet. Erst wenn diese von der Flugsicherung kontrolliert und freigegeben werden, dürfen die ersten 737 Max 8 Flugzeuge starten.